Eine spielerische und kreative Einstellung zu meiner Arbeit und mein Gefühl für Stil und Eleganz ist darauf zurückzuführen, dass ich über meine Triestiner Grossmutter schon früh mit der fröhlichen, temperamentvollen italienischen Lebensart und all ihrem Überfluss an gutem Geschmack und Kunstsinn in Berührung kam. Italien…das war eine farbenfrohe, lustige Welt, in der ich mich gerne aufhielt.
Mein Klanggefühl und das Verständnis für die Sichtweise des Musikers verdanke ich meinen vielseitigen musikalischen Studien in Wien. Auf hohem Niveau erhielt ich ueber viele Jahre hinweg Cello-, Klavier-, Trompeten– und Kompositionsunterricht.
Als Jugendlicher begeisterte ich mich für die italienische Renaissance und meine Vorbilder waren Raffael, Michelangelo und Leonardo, deren Zeichnungen ich eifrig kopierte. Der Maler in mir erwacht immer, wenn es um die Lackierung meiner Instrumente geht und meiner Lackiertechnik liegt ein ausführliches Studium der Maltechniken der Renaissance zugrunde.
Das Berufsideal des bildenden Künstlers wurde durch den Wunsch abgelöst, Physiker zu werden und ich beschäftigte mich fuer einige Jahre mit allerlei natrurwissenschaftlichen Themen. Diese wissenschaftliche Ader kam mir bei der gründlichen Untersuchung der Geigen-Resonanz zugute.
Nach der mit Auszeichnung absolvierten Matura führten mich meine vielseitigen Interessen u.a. an die Universität Wien, wo ich für zwei Jahre Jahre Medizin studierte (aus dieser Zeit sind mir vor allem meine überaus gründlichen anatomischen Studien in Erinnerung). Aber was ich auch ausprobierte, irgendetwas in mir kam immer zu kurz- immer fehlte etwas, um mich ganz zufriedenzustellen. Erst als ich in Holland begann, Musikinstrumente zu bauen, war ich sicher, die ideale Synthese aller meiner Interessen und Fähigkeiten gefunden zu haben.
Meine Ausbildung zum Geigenbauer absolvierte ich an der internationalen Geigenbauschule in Cremona. Dort lebe und arbeite ich nunmehr seit über 20 Jahren. Die einzigartige Atmosphäre dieser heute noch als weltweites Zentrum des Geigenbaus bekannten Stadt und der enge Kontakt zu Weltklasse-Musikern in meiner Heimatstadt Wien prägen und formen tagtäglich meine Arbeit.
Ich bin Mitglied des “Distretto Culturale di Cremona”.
Seit 16 Jahren bin ich verheiratet und Vater von drei Kindern. Meine Frau stammt aus Japan und unser Zusammenleben öffnet einen neuen kulturellen Horizont für mich, der nicht ohne Einfluss auf meine Tätigkeit ist.